Ein schlechtes Vorzeichen

Cicero

C. Caecilius Metellus hatte es nicht schwer gehabt, die Verspätung, mit der er in der Halle eingetroffen war, zu erklären. Längst hatte er die Ereignisse vergessen, die ihn eine Stunde des Vormittags gekostet hatten. Er war nämlich glücklich, Arm in Arm mit der Großmutter, in die Sonne zu gehen. Erst am Nachmittag fragte ihn ein Besucher nach den Vorkommnissen im Garten. „Ecce!“, sagte er mit ausweichendem Blick, „ciconia ranas necavit. Ein Storch hat sämtliche Frösche in unserem Zierteich getötet.“ Und der Besucher hatte nicht gelächelt, weil er wusste, dass dies ein schlechtes Omen war. Tatsächlich war der Aberglaube tief darinnen im Römer wie der Herzschlag. Ich schätze, es gehörte zu den Mühen seines Daseins, die Vögel im Blick zu behalten, auf den metallischen Glanz eines Hahnenschreies zu achten. Für C. Caecilius Metellus hatte der Tag also mit einigem Nachdenken begonnen. Und die vormittägliche Verzögerung bei den Klienten war rechtens und entschuldbar, musste er doch durch Befragung des Haruspex sich Klarheit über den Sinn dieses Omens verschaffen.

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